Tansania ist mit einer Bevölkerung von knapp 60 Millionen Menschen das fünftgrößte Land des afrikanischen Kontinents. Gleichzeitig gehört das Land in Ostafrika zu den ärmsten der Welt – trotz eines Wirtschaftswachstums von 7 % im Jahr 2017. Die Armut macht sich besonders bei der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen bemerkbar. Aus diesem Grund engagiert sich das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit seit mehreren Jahren in der Stadt Sumbawanga im Südwesten Tansanias. Gemeinsam mit dem chirurgischen Team von Interplast Germany werden die einheimischen Fachkräfte am Dr. Atiman Hospital bei der Patientenversorgung durch zwei jeweils vierwöchige Einsätze im Frühjahr und Herbst eines jeden Jahres unterstützt. Ziel ist es, tansanische Kolleginnen und Kollegen durch gezielte Ausbildung und Unterstützung zu befähigen, schon mittelfristig die Patientenversorgung in Eigenverantwortung zu übernehmen. In der aktuellen Phase ist dabei aber Unterstützung nötig.

Im April 2019 waren unsere medizinische Fachangestellte Annika Demtröder und unser Facharzt für Augenheilkunde Dr. Stephan Irle erstmals Mitglieder eines internationalen Einsatzteams vor Ort. Insgesamt wurden 993 Patienten augenärztlich untersucht und 212 Augenoperationen durchgeführt – 161 davon Kataraktoperationen. Für die Behandlung reisten die Menschen teilweise bis zu 900 Kilometer weit bis nach Sumbawanga. Aktuell hat sich durch die Gespräche mit Mitgliedern der Gesundheitsbehörden eine besondere Chance ergeben: Es wird ein Gesamtkonzept geplant für die Rukwa-Region, deren regionale Hauptstadt Sumbawanga ist. Dabei soll für diese arme Region eine flächendeckende augenärztliche und augenchirurgische Versorgung in enger Zusammenarbeit mit lokalen Fachkräften entstehen.