Diagnostik bei Grünem Star

Diagnostik bei Grünem Star:
Projekt soll in Niedriglohnländern helfen

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Der Grüne Star – ein sogenanntes Glaukom – tritt schleichend ein. Deshalb bemerken ihn Betroffene lange nicht. Eine Früherkennung und professionelle Diagnostik sind daher unverzichtbar, um diese Augenerkrankung medizinisch optimal versorgen zu können. Der Grüne Star kann zu Sehbeeinträchtigungen und Erblindungen führen. Deshalb empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte Menschen ab 40 Jahren eine Glaukom-Früherkennung alle zwei Jahre und ab 60 Jahren alle ein bis zwei Jahre.

Menschen in Niedriglohnländern leiden ebenfalls unter dieser Augenerkrankung. Sie profitieren jedoch seltener von Möglichkeiten einer Vorsorgeuntersuchung als etwa die Menschen in Deutschland. Zum einen können sie sich diese nicht leisten, zum anderen sind die Kliniken in den betroffenen Ländern bezüglich der medizintechnischen Ausstattung häufig nicht auf dem neusten Stand.

Auf der Jahrestagung 2020 des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit (DKVB) hat Prof. Paul-Rolf Preußner von der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz eine von ihm entwickelte Software vorgestellt, die zur Glaukomdiagnostik in Ländern mit niedrigem Einkommen geeignet ist – beispielsweise auf dem afrikanischen Kontinent. Die Software PANO (Pattern Noise) kann auf einem herkömmlichen Laptop eingesetzt werden. In Kamerun ist diese Software in verschiedenen Augenkliniken intensiv erprobt und von dem Augenarzt Dr. Sylvain el-Khoury klinisch evaluiert worden.
Was zum Zeitpunkt der Jahrestagung noch fehlte, war ein fertig konfektioniertes Endprodukt. 2020, inmitten der Corona-Pandemie, startete daher ein hochspannendes Projekt: In Zusammenarbeit von Prof. Preußner und Dr. el-Khoury mit Jakob Prechtl von Prechtl TechSolutions sowie Simone Henzler und Dr. Stephan Irle vom Deutschen Blindenhilfswerk wurden nach intensiven Vorüberlegungen zunächst zwei Prototypen entwickelt und gebaut.

Inzwischen wurde eine Kleinserie von 20 Geräten produziert und auf den Markt gebracht. Erklärvideos in englischer und französischer Sprache sollen zudem dabei helfen, die Anwendung der Geräte für die nutzenden Personen so einfach wie möglich zu machen. Die Geräte sind ab sofort erhältlich. PANO ist ein Non-Profit-Projekt. Die Geräte können daher zum Selbstkostenpreis an Anwendende außerhalb der Europäischen Union verkauft werden. Dies leistet einen wichtig Beitrag dazu, weltweit Blindheit zu vermeiden.

Wer das Projekt unterstützen möchte, findet auf der Webseite des Deutschen Blindenhilfswerks hier weitere Informationen.

Weitere Informationen und ein Erklärvideo finden Sie auf der Homepage von Prechtl TechSolutions: https://www.prechtl-techsolutions.com/perimeter

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