African Phaco Projekt

Neue Wege zum Augenlicht:
Das African Phaco Projekt

Bei der Bekämpfung von Blindheit liegt in den Ländern des globalen Südens der Fokus auf der Operation des Grauen Stars. In vier von zehn Fällen ist der Graue Star, auch Katarakt genannt, die Ursache für eine Erblindung. Eine Operation, bei der die getrübte Linse ausgetauscht wird, führt in vielen Fällen zum Erfolg und gibt den Menschen ihr Augenlicht wieder.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Foto-12

Grauer Star – häufigste Ursache für Erblindung in afrikanischen Ländern

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten eine Katarakt zu operieren. Die in Deutschland gängige Methode – die Phakoemulsifikation, kurz Phako – findet bislang in afrikanischen Ländern kaum Anwendung. Das liegt an den höheren Kosten pro Eingriff aufgrund des Verbrauchsmaterials, aber auch an den mangelnden Ausbildungsmöglichkeiten. Viele Operateure fliegen für eine Ausbildung nach Indien: In Asien ist die Technik bereits weit verbreitet, aber die Ausbildung dort können sich nur wenige Menschen leisten.

Während in vielen Ländern der Welt die getrübte Linse mit Ultraschall verflüssigt und entfernt wird, findet in der Region Subsahara-Afrika der Austausch manuell statt. Hier ist es vorteilhaft, wenn chirurgisches Fachpersonal die Wahl zwischen beiden Methoden hat. Bei alten und sehr harten Katarakten hat sich der manuelle Eingriff bewährt. In einigen Fällen indes – gerade bei Kindern, jungen Menschen und weniger fortgeschrittenen Fällen – erlaubt die Phako-Methode präziseres Arbeiten und kann zu besseren Ergebnissen führen.

Wahl der OP-Methode im Sinne der Patientinnen und Patienten

Afrikanische Augenärztinnen und -ärzte möchten diese Methode erlernen und praktizieren. Mit dem „African Phaco Projekt“ unterstützt das Deutsche Blindenhilfswerk dieses Anliegen. Gemeinsam mit dem Rwanda Charity Eye Hospital nahe der ruandischen Hauptstadt Kigali wird die Ausbildung von Fachpersonal in dieser Methode geplant – in Ostafrika und nahe bei den Menschen.

Leiter des Rwanda Charity Eye Hospital ist Dr. Piet Noë, ein extrem erfahrener Chirurg aus Belgien, der nicht nur die Phako-Technik beherrscht, sondern die komplette Bandbreite an operativer Kompetenz besitzt. Bei der alltäglichen Arbeit kommt zumeist Phako zum Einsatz. Die Entscheidung, welche Operationsmethode angewandt wird, richtet sich nach den Anforderungen der Behandlung und der Frage, welche zum besten Ergebnis führen wird.

IMG_8040
working-with-new-phaco-machine-RCEH-2

In einem ersten Schritt wurde die Klinik bei der Anschaffung einer neuen Phako-Maschine unterstützt. Dieses neue Modell arbeitet mit sterilisierbarem Operationsmaterial, wodurch die Kosten pro Operation erheblich gesenkt werden können – und der Eingriff damit auch in Ländern mit niedrigem Einkommen attraktiv wird. Durch den Ausbau der Kapazitäten in Kigali soll in einem weiteren Schritt eine Ausbildungsmöglichkeit in Ostafrika für die etwa zweijährige Ausbildung entstehen.

Das Team der Augenklinik-Walsum ist sehr glücklich, dass wir das Deutsche Blindenhilfswerk beim Erwerb der Maschine, dem Zusammenstellen der notwendigen OP-Instrumente, der Verpackung und dem Transport der Gerätschaften nach Ruanda unterstützen konnten.

Viele Beteiligte haben außerordentlich viel Zeit und Energie in das Projekt investiert.  Ein Dank für ihr Engagement gilt stellvertretend insbesondere Yvonne Lutteke, unserer OP-Leitung und Manfred Müller von der Firma Alcon

Dr. Stephan Irle (Kataraktoperateur) und Silke Irle (Technische Sterilgutassistentin) werden im Januar 2022 nach Ruanda reisen, um vor Ort die ruandischen Kollegen in die Geräte einzuweisen und erste Erfahrungen im neuen Einsatzgebiet zu machen.

Weitere Informationen über die Arbeit des Deutschen Blindenhilfswerkes unter: www.blindenhilfswerk.de

DSC06824
Nach oben scrollen